Home » Gymnasium » Compassion
 

Compassion

Das Compassion–Seminar

Zwei Schülerinnen präsentieren Arbeitsergebnisse

 

...oder: Was haben Erfahrungen aus dem Sozialpraktikum mit unserem Sozialstaat zu tun? 


In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Lässt sich mehr soziale Gerechtigkeit verwirklichen – oder regiert doch Geld die Welt? Dies waren intensive Diskussionsfragen beim diesjährigen Compassion-Seminar mit den Teamern Andy und Carla vom Haus am Maiberg im Tagungshaus Kloster Heiligkreuztal. Intensive Analysen, Kritik und Utopiephasen sowie viele engagierte Diskussionen bestimmten die  Seminarzeit.

 

SeminarteilnehmerInnen im Stuhlkreis Schülergruppe präsentiert Arbeitsergebnisse Zwei Schülerinnen präsentieren Arbeitsergebnisse

 

Im Gespräch mit Frau Reichert (Caritas Verband Sigmaringen) und Herrn Zwick (Bürgermeister der Stadt Messkirch) konnten im Rahmen eines Expertengespräch nochmals viele Aspekte des sozialen Lebens in Deutschland vertieft werden.

 

Es war eine intensive Zeit! Man kann etwas ausrichten und verändern! Ich konnte viel für mich mitnehmen und andere Sichtweisen kennen lernen. Ich bin dankbar, für das, was ich habe – so lautete die positive Rückmeldung der Teilnehmerinnen nach 1 ½ Tagen Seminar.

 

Barbara Engelhardt-Weber

Was ist Compassion?

Compassion ist ein Praktikum und bedeutet "Mitgefühl".
Am Gymnasium und ABG besuchen Schülerinnen und Schüler
der Klassen 10 und ABG 11 verschiedene soziale Einrichtungen.
Zum Beispiel einen Kindergarten, ein Altenheim oder ein Krankenhaus.
Sie besuchen auch Werkstätten für behinderte Menschen.
Das Praktikum dauert 2 Wochen.

Einfache Sprache »

 

Der Begriff "Compassion", der seine sprachlichen Wurzeln im Spanischen und Englischen besitzt, bedeutet so viel wie "Mitempfinden" oder "Mitleidenschaft".

Compassion ist ein Projekt sozialen Lernens mit dem Ziel der Entwicklung sozialverpflichteter Haltungen wie Solidarität und Engagement für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.

 

Während des Compassion-Praktikums sind die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen sowie der A11 für zwei Wochen in verschiedenen sozialen Einrichtungen (z. B. integrativen Kindergärten, Schulen und Werkstätten für körperlich und geistig Behinderte, Krankenhäuser, Altenheime). Sie erleben dort Realsituationen mit Menschen, die aus den verschiedensten Gründen die Hilfe anderer Menschen existentiell benötigen.

 

Während dieser Zeit werden sie von der Schule begleitet und unterstützt. Die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler werden im Unterricht verschiedener Fächer aufgegriffen und mit Fachinhalten verbunden.

Damit ist Compassion ein wichtiger Beitrag zum Erziehungskonzept der Liebfrauenschule: Erziehung zur Achtung und Bewahrung der Schöpfung durch aktives Handeln mit Herz und Hand.

Logo Compassion- Menschsein für andere

 

Das Praktikum findet an der Liebfrauenschule immer in den beiden letzten Wochen vor den Herbstferien statt.

 

Compassion ist 1994 aus einem wissenschaftlich begleiteten und evaluierten Pilotprojekt einer Arbeitsgruppe bei der Deutschen Bischofskonferenz unter maßgeblicher Mitwirkung der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg hervorgegangen.

Vertiefungsseminar - Compassion politisch denken

  • Was haben die eigenen Erfahrungen aus den Compassion-Einrichtungen mit unserem Sozialstaat zu tun?
  • Warum braucht es überhaupt einen Sozialstaat?
  • (Wie) kann man sich beteiligen?
  • Wenn ich König von Deutschland wäre, dann ...

Mit diesen und ähnlichen Fragen setzen sich Schülerinnen und Schüler bei dem freiwilligen Vertiefungsseminar "Compassion –politisch Denken" im Tagungshaus Kloster Heiligkreuztal in Diskussionen, Gruppenarbeiten, Recherchen, Rollenspielen und Expertengesprächen auseinander. Dabei kommt der Spaß natürlich auch nicht zu kurz.

 

Veranstaltet wird das Seminar seit 2010 in Kooperation mit dem Haus am Maiberg, Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz www.haus-am-maiberg.de

 

Logo Compassion

Schülerberichte - Warum Compassion?

Antworten auf diese Frage geben Auszüge aus Schülerberichten der letzten Jahrgänge:

 

+ Ich muss ehrlich sagen, dass ...

"Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Beruf Kindergärtner/in sehr unterschätzt habe und dass diese Menschen eine sehr wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft übernehmen. Ich habe noch nie daran gedacht, später mal einen sozialen Beruf auszuüben, doch Compassion hat mir gezeigt, dass schon lohnenswert ist, zum Beispiel ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen."
+ Durch diese Arbeit ist mir klar geworden, dass ...

"Durch diese Arbeit ist mir klar geworden, dass behinderte Menschen sehr nett sind und man keine Angst vor ihnen haben muss. Diese Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, werde ich nicht so schnell vergessen und diese sind auch sehr wertvoll für mich. Jeder sollte so etwas machen, um solche Erfahrungen zu sammeln. Früher hab ich immer versucht auf Distanz mit Behinderten zu gehen, jetzt hat sich das komplett geändert. Ich werde versuchen, in Zukunft offener auf sie zuzugehen."
+ Erzieher ist zwar nicht mein Traumberuf, dennoch ...

"Erzieher ist zwar nicht mein Traumberuf, dennoch war es eine gute Erfahrung mit Kindern und dem Berufsleben. Es war anders als in der Schule zu sitzen. Das Konzept des Kindergartens hat mich überzeugt und könnte man auch in Kindergärten ohne Sprachförderung einführen. Es fördert das eigenverantwortliche Arbeiten und Denken. Hier lernen die Kinder auch sämtliche Benimmregeln, z.B. wie man mit Messer und Gabel richtig isst oder den Umgang mit anderen Kindern. Compassion ist eine gute Idee, die man aber noch ausweiten könnte. Statt der abgeschafften Wehrpflicht könnte man ein Jahr Staatsdienst in solchen Einrichtungen einführen. Dort könnte man außerhalb der Schule wichtige Erfahrungen sammeln und wer weiß, vielleicht überlegt sich der eine oder andere in solche Einrichtungen zu gehen."
+ Die ganzen Erfahrungen werden mir in Bezug auf ...

"Die ganzen Erfahrungen werden mir in Bezug auf meinen späteren Lebenslauf auf jeden Fall weiterhelfen, da ich mal etwas anderes erlebt habe. Natürlich wäre ein Betriebspraktikum auch gut gewesen, aber das kann man ja noch früher oder später machen. Ein soziales Praktikum aber werden die wenigsten machen. Deswegen finde ich es gut, dass man das schon so früh macht, bevor es zu spät ist und man in den Betriebsalltag eingelebt ist. Es war ziemlich anders als der Schulalltag (...) Ich habe gemerkt, dass der Erzieher-Beruf nicht für mich ist, das ahnte ich aber schon davor. Ein FSJ in diesem Bereich ist nicht auszuschließen, da es eine gute Erfahrung ist, Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen."
+ Ich habe in dem Praktikum auch ...

"Ich habe in dem Praktikum auch einige neue Erfahrungen machen dürfen, welche meinen jetzigen Alltag in Zukunft ändern und beeinflussen werden. Vor diesen zwei Wochen waren allgemein pflegebedürftige Menschen für mich kein Thema, nach dem Motto: Jeder kümmert sich nur um sich selbst. Doch jetzt weiß ich, es kann jeden überall treffen und von heute auf morgen ist man auf Hilfe angewiesen!"
2024-05-03 06:19:21
nach oben ▲