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Orchester

Schulorchester früher - vielleicht bald wieder?

Das Orchester der Liebfrauenschule hatte sich über die Jahre zu einem großen Orchester mit über 40 musizierfreudigen Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Klassenstufen entwickelt.

 

Schulorchester bei Aufführung Nach der Aufführung Aufführung auf Bühne

 

Zur Besetzung zählten sämtliche Instrumente von den Streichern über die Holz- und Blechbläser bis hin zu den verschiedensten Percussion-Instrumenten. Das Orchester probte wöchentlich und verbnrachte einmal im Jahr probenreiche und gesellige Tage im Kloster Rot an der Rot, um sich dort in wunderschöner Umgebung auf seine Auftritte vorzubereiten.

 

Im Repertoire des Orchesters fanden sich Stücke verschiedenster Genre. Je nach Projekt und Konzert standen Werke der Filmmusik, der Pop- und Unterhaltungsmusik oder auch der klassischen Musik auf dem Programm. Das Schulorchester präsentierte sich jährlich in mehreren Auftritten und bereicherte somit das schulische Leben ungemein.

 

Als letztes Großprojekt ist die sehr erfolgreiche Orchesterfahrt nach Berlin zu erwähnen, bei der an mehreren Orten der Bundeshauptstadt wie z. B. in der Landesvertretung Baden-Württemberg oder am Reichstagsgebäude offiziell musiziert wurde.

 

Ein Schüler dirigiert das Orchester Orchester in Aktion

Ich war damals auch dabei

Entstehung des Schulorchesters

 

Begonnen hat alles mit einem "Krisengespräch", einberufen von Schwester Marietta mit Frau Selg, Leiterin der Theater AG und mir als neuem, jungen Musiklehrer. Es wurde ein angemessener Beitrag für das Internatsfest gesucht. Der Vorschlag, sich an ein Singspiel oder ein Kindermusical heranzuwagen, wurde aufgegriffen und führte zu einer jahrzehntelangen echten Projektarbeit.

 

Aus den Instrumentalgruppen wurde alsbald ein stattliches Schulorchester, die mehrstimmigen Chöre erarbeitete ich mit ausgewählten Klassen im regulären Unterricht, für Bühnenbild, Kostüme, Spielleitung und alles was damit zusammenhängt, und das war gewiss nicht wenig, dafür zeichnete Waltraud Selg verantwortlich. Es gab seither keine einzige Informationsveranstaltung mehr, bei der nicht immer wieder ein neues Projekt der großen Öffentlichkeit präsentiert worden wäre.

1986: "Der Rattenfänger von Hameln"

Ein Singspiel von Günther Kretzschmar.

 

Chor / Mitspieler: Schülerinnen der Klassen 5/6 Einstudierung Heike Loidl und Edgar Teufel

Instrumentalgruppe: Lucia Käppeler, M. Bungarten, Johannes Mayer, Karin Endres, Anne Siebert, Ursula Menz, Jutta Nilkes

Ratten: Klassen R5ab

Einstudierung: M. Karl-Zurell

 

"Es wurde präzis und dynamisch musiziert und gesungen ... Es machte Spaß zuzusehen, wie die Ratten aus allen Ecken und Schlupfwinkeln hervorquollen ... Doch es gab noch viele weitere prächtig Szenen: den Kirchgang der Bürger Hamelns ... " SZ 15.12.

1986: Projekt "Christmas in England" Christmas Jazz

A cantate for schools, words and music by Kenneth Cartwright.

 

"Die Mädchen bewältigten diese nicht leichte Aufgabe mit Talent und Bravour." SZ

1988: "Die Dampflok-Story"

Kindermusical von Reimund Hess.

 

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Aufführung "Die Dampflokstory", erarbeitet als Unterrichtsprojekt der fünften und siebten Klassen.

 

"... Das Zischen, Dampfablassen, Pfeifen und Stoßen der Kolben, das alles, in Musik umgesetzt und auf erfrischende Weise vorgetragen, ließ das Zuhören zum Ohrenschmaus werden ... Zu all dem kam das muntere, geschickt inszenierte Spiel der Kinder. Waltraud Selg ließ die Loks kreuz und quer durch den Saal dampfen, tänzerisch grazil, wild keuchend oder gemütlich bummelnd. Schulleiter Pfeffer entpuppte sich mit den Worten: Es war großartig als Eisenbahnfan ..." SZ

1989: Projekt "Ballade, gesprochen, gesungen und gespielt"

"Ballo" von Angelo Branduardi und Szenen aus der "Dreigroschenoper".

 

300 Kinder aus neun Schulen musizierten in der Sigmaringer Stadthalle.

 

"... Für einen krönenden Abschluss sorgten Jugendliche aus der Liebfrauenschule mit der packenden Ballade vom Tod als Ehrengast bei einer Tanzgesellschaft sowie unter die Haut gehenden Songs und Szenen aus der Dreigroschenoper ..." SZ

1990: "Das Dschungelbuch", "Geboren im Jahre Null"

Mit Musik nach Walt Disneys Film (u.a. Aufführung bei der IMTA in Saulgau).

 

Adventsfeier: "Geboren im Jahre Null" Szenisches Spiel mit Chor und Instrumenten.

1992: "Die Kinder von Girouan"

Ein Musical für Kinder und Jugendliche.

1993: "Florian auf der Wolke"

Kindermusical als Schattenspiel mit Versen von James Krüss und Musik von Christian Bruhn.

1994: "Lieder und Tänze aus Mittelalter und Renaissance"

"... In entsprechenden Kostümen präsentierten 50 Mädchen und Buben Musik von Susato, Branduardi und Orff (Carmina Burana), die hohen Ansprüchen gerecht wurde ..." SZ

1995 / 1996: " Joseph" Musical von Andrew Lloyd Webber

"... Brillant agierten Schulorchester und Chor unter Leitung von Edgar Teufel in allen Ablaufphasen. Die Tanz-AG für die Sylvia Geiselhart verantwortlich zeichnete, zeigte anmutige Tänze und die jugendlichen Schauspieler überzeugten mit mimischem Können. Ein Sonderlob verdienen die Gesangssolisten Martina Walz, Nicole Kupferschmid sowie ihr Partner Simon Frenzl. Was sie zu Gehör brachten ist kaum zu überbieten. Dass das alles zu einem gelungenen Ganzen wurde, dafür hatte Waltraud Selg Sorge getragen, sie wusste diese Musical-Inszenierung zu einer großartigen Show zusammenzufügen ..." SZ

1997: "Animal Parade", Conquest of Paradise, Baby Elephant Walk, The Pink Panther, Circle of Life

Choreographie: Sylvia Geiselhart

Tiermasken: R6b Berthold Kösel, G7a Volker Schmelzle, R7c Waltraud Selg

Sologesang: Janka Jung, Nicole Kupferschmid

 

" ... Was aber die Schüler des Schulorchesters, der Tanzgruppe und die Mitglieder des Chores bei ihren Beiträgen den staunenden Festgästen boten, war wirklich bemerkenswert ..." SZ

2000: "Auf der Route des Jules Verne"

Aufführung bei der IMTA in Pfullendorf.

 

"... Unter der musikalischen Leitung von Edgar Teufel liefen die Schülerinnen und Schüler zur Höchstform auf. Da wurde schnell deutlich: Musik macht einfach Spaß ... Auch getanzt wurde bei dieser Weltreise, und das unter der Choreographie von Brigitte Orban. Die ganze Story ist untermalt mit Dias der Städte, mit einem sehr dynamischen und klangvollen Orchester und einem Chor so richtig zum Verlieben. Und dann ist da noch Catherine Dagois-Teufel die Altistin mit ihrer unverwechselbaren Stimme. Solo und zusammen mit dem Musicalchor aus den Klassen 11, 12, 13 begab sie sich mit auf die Reise um die Welt ..." SZ

 

Nach der Verabschiedung von Frau Selg in den Ruhestand rückte bei den Projekten in der Zusammenarbeit mit Frau Karl-Zurell nun das tänzerische Elemente mehr in den Vordergrund. Aus dem "Nichts" gelingt es ihr immer wieder, mitreißende Choreographien zu kreieren und zu realisieren. Die erarbeiteten Werke reichen dabei von Tänzen aus Tschaikowskys Ballett "Der Nussknacker" über Irish Dance ("Lord of the Dance"), Step- Dance ("Pink Panther") bis zum unvergessenen "Can Can".


Präzise Bewegungsabläufe, sorgfältig ausgewählte, meist eigens für die Aufführung hergestellte Kostüme, geschmackvolles Bühnenbild bilden dabei eine faszinierende Einheit. Bereits im Foyer wird der Besucher mit der zum Werk passenden Dekoration stimmungsvoll empfangen, dabei ist ihr kein Arbeitsaufwand zu groß.

2003: "The Phantom of the Opera"

Ein Höhepunkt unserer gemeinsamen Arbeit war sicherlich die Aufführung der Highlights aus "The Phantom of the Opera" von Andrew Lloyd Webber.

 

Tanz: Schülerinnen der Klassen R6a, R8bc, R10bc

Choreographie: Marianne Karl-Zurell

Requisiten: Gabi Börsig

Hüte: R9c Maria Fischer

Masken: R6 / R10, Ursula Bisinger

Beleuchtung: Johannes Buhlert

Sologesang: Catherine Dagois-Teufel

Solotanz: Svenja Schwortschik / Patrizia Ohnmacht

 

Horst Pfandke ist es mit seiner aufwändig zusammengestellten Computeranimation gelungen, die große Aula in eine große Opernbühne zu verwandeln. Alle Ausführenden zeigten sich dieser Dekoration durchaus würdig. So wurde die "Masquerade" zu einer hinreißenden Kostüm-Schau, es gab gleich eine ganze Balletttruppe von Phantomen, die die Zuschauer begeisterten. Frau Selg sei an dieser Stelle als eine Stimme aus dem Publikum zitiert: "So gut hat das Orchester noch nie gespielt!" (Zum Glück - galt es doch eine professionelle Sängerin zu begleiten.)


Als zum krönenden Abschluss des Projektes von Frau Karl-Zurell noch eine Fahrt zu einer Aufführung des Phantoms im SI-Zentrum Stuttgart organisiert wurde, war in einem Pausengespräch von Frau Bisinger zu vernehmen, dass ihr in Sigmaringen einiges sogar noch besser gefallen hätte.


Diese kleine Chronik soll ein Dank an all die vielen engagierten Schüler und Schülerinnen, Kollegen und Kolleginnen sein, die diese erfolgreichen Projekte durch die Jahre hindurch ermöglicht haben. Nicht zu vergessen dabei sind auch die Schulleitungen, auf deren volle Unterstützung wir uns immer verlassen konnten.


Mein ganz besonderer Dank gilt zum Schluss allen Mitgliedern des Schulorchesters, mit dem ich seit seiner Gründung nicht nur alle Projekte musikalisch begleite, sondern auch parallel dazu immer auch noch ein eigenständiges Konzertprogramm erarbeite. Mit einer AG-Stunde ist dies nur möglich, weil stets auch unsere zahlreichen musikalischen Ausnahmetalente ihr Können dem Orchester zur Verfügung stellen, zur Bereicherung des Schullebens.

 

Edgar Teufel

2023-03-07 11:06:39
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